Das Echolot hat nun auf der Karthause seinen neuen Wohnsitz gefunden. Gestern wurde dies mit einem kleinen Richtfest auf dem RheinMoselCampus zelebriert.
artítektura | Martin Korzenski
Architektur und mehr. In Koblenz. An Mosel und Rhein
Auf dem Weg zur Arbeit blicke ich regelmäßig auf den 1900 erbauten Wasserturm in Engers. Wieder eines dieser Gebäude, welche die Phantasie anregen und zum Träumen einladen. Wie ließe sich der Turm heutzutage nutzen? Wie weit könnte man wohl eingreifen, um eine Nachnutzung zu ermöglichen, ohne das Erscheinungsbild zu zerstören?
„Es gibt den Maler, der aus der Sonne einen gelben Fleck macht, aber es gibt auch den, der mit Überlegung und Geschick aus einem gelben Fleck eine Sonne macht.“ Pablo Picasso
Zurück von der Zeichenexkursion an die Mosel. Unter den großen Bäumen, im Park von Schloss Liebieg, war das Zeichnen ein Genuss. Eine Auswahl der Ergebnisse und Fotos die den Entstehungsprozess dokumentieren gibt es im Archblog von Herrn Prof. Herrmanns.
Im Rahmen des Hochschulwettbewerbes „Dachwelten 2012“ habe ich mich mit André Aschkowski auf die Suche nach einem „Kulturkörper“ für Kobern-Gondorf begeben.
Bereits die Entscheidung für den Standort ist nicht leicht gefallen, denn Folgende Orte überzeugten mit jeweils ganz individuellen Vorzügen und ihrer Bedeutung für den Landschaftsraum der Mosel:
Die Quelle unserer Inspiration waren die Exkursionen entlang des malerischen Moseltals…
…und in das Bergwerk der Fa. Rathscheck Schiefer im benachbarten Mayen.
Die verschiedenen Erscheinungsformen des Materials Schiefer faszinierten uns hierbei besonders.
Die Entscheidung für den Standort Kobern-Gondorf ist durch die markante Lage über dem Tal der Mosel und die prägnanten Blickbeziehungen begründet.
Ziel des Entwurfes ist es für die Besucher diese Blicke einzurahmen und sie durch dezente Informationen in Form von bedruckten Glaspanelen zu ergänzen. Durch die Fügung in das Raster des Bodens geschieht dies, ohne das Erlebnis des Raumes zu stören.
Die Formensprache wurde aus der Schichtung freiliegender Gesteine abgeleitet und bildet einen auffälligen Kontrast zu dem vertikalen Erscheinungsbild der Rebstöcke im Weinberg und den horizontalen Ebenen der Weinbergsterrassen.
In vielen Wanderhütten stößt man auf eingeritzte Initialien von Besuchern die ihre Spur hinterlassen möchten bevor sie ihren Weg fortsetzen.
Der entworfene Kulturkörper schafft auch hierfür einen Raum. Kurzfristig erfolgt dies durch die feuchten Fußabdrücke auf dem Gestein, langfrsitig durch das Kratzen auf einem eigens dafür vorgesehenen Schieferblock.
Siehe auch Deutsches Dachzentrum e.V. – Dachwelten 2012