Ein Stück Familiengeschichte hat meine Frau von Ihrer Großmutter übernommen. Die Zeit ist nicht spurlos an unserem Ohrensessel vorbeigegangen. Wenig ist über seine Geschichte bekannt. Es war jedoch an der Zeit für eine Verjüngungskur …
In gute Hände sollte das Stück kommen, denn Restauration ist Vertrauenssache. Wir machten uns auf die Suche nach einer Polsterei, die hoffentlich ihr Handwerk verstehen würde. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht klar, wie viele Arbeitsschritte in solch einem Meisterwerk schlummern, wie viel Geschick und Handwerkskunst es erfordert die runden Formen auszuarbeiten und welche unterschiedlichen Materialien unter dem sichtbaren Oberstoff stecken. Auch an unserem Haushalt sind Möbelstücke aus einem großen schwedischen Möbelhaus nicht vorbeigezogen und sicherlich haben diese industriellen Massenprodukte auch ihre Daseinsberechtigung. Doch in Zeiten einer immer kürzer werdenden Lebenserwartung vieler Konsumartikel ist es wichtig solch altes Handwerk besonders zu schätzen und für die Nachwelt zu erhalten. Es fügte sich alles mehr als glücklich und wir haben einen Steinwurf von unserem Wohnort entfernt, mit Gerd Krah einen Meister seines (Raumausstatter- und Polster-) Handwerks kennenlernen dürfen. Hier war unser kostbares Stück von der Planung bis zur finalen Umsetzung in wunderbaren Händen aufgehoben. Mit viel Erfahrung und Geschick hat Herr Krah den Sessel wiederbelebt und wir genießen das Sitzen auf dem guten Stück seit der Restaurierung mehr denn je.
Die folgenden Fotos dokumentieren die spannende Reise der Restauration unseres Ohrensessels. So alt, so bequem, so einzigartig und so kunstvoll… das kann das schwedische Möbelhaus niemals bieten.
Wir erfreuen uns jeden Tag an diesem wunderbaren Sessel.
Der „neue“ Sessel sollte mit einem passenden Hocker ergänzt werden. Doch woher soll man die passenden Füße nehmen? In Absprache mit Herrn Krah habe ich die Füße aufgemessen und eine Zeichnung angefertigt, nach welcher ein Schreiner uns individuell passende Füße gedrechselt hat.